Mit welchen schweren Verletzungen die Patienten in das Minsker Notfallkrankenhaus eingeliefert wurden. Fotos
14. August 2020, 17:39 | Ksenia Elyashevich, TUT.BY
Die genaue Anzahl der Opfer, die während der heftigen Auseinandersetzungen auf den Straßen von Minsk und anderen Städten Belarus‘ seit dem 9. August in die Krankenhäuser gebracht wurden, ist noch unbekannt. Dem TUT.BY-Korrespondenten gelang es, mit einigen der Patienten zu sprechen, die schwer verletzt wurden und jetzt im Notfallkrankenhaus der Hauptstadt behandelt werden.
Alle Bilder wurden ausschließlich mit Zustimmung der Patienten aufgenommen, so wie die Diagnosen mit ihrer Zustimmung genannt werden. Diese Fotos sind selbst für jemanden mit einer starken Psyche schwer anzusehen. Sehen davon ab, wenn Sie sehr empfindsam sind.
Den Journalisten gelang es, mit sechs Patienten direkt zu sprechen. Hier sind nur einige der Diagnosen: Schädel-Hirn-Trauma, zahlreiche Prellungen und Blutergüsse, traumatischer Schock, Gehirnerschütterung, Verletzung durch Explosion, Splitterwunden und sogar Leberruptur.
Die Helden berichten, dass sie von den Einsatzkräften geschlagen wurden. Einige von ihnen befinden sich noch auf der Intensivstation, andere wurden entlassen – aber allen stehen noch Monate der Behandlung und Rehabilitation bevor.
In naher Zukunft wird TUT.BY ein Video mit den Berichten der Opfer veröffentlichen, in welchem sie selbst ausführlich erzählen werden, was passiert ist. Hier sind die Namen: der 20-jährige Alexei Kurachev, der 34-jährige Maxim Salnikov, der 21-jährige Alexander Alkhovsky, die 19-jährige Maria Zaitseva, der 24-jährige Kirill Piskarev und der 32-jährige Alexander Pashkovsky.
Ärzte sind empört darüber, dass Forensiker nicht zu den Patienten kommen, die in Haftanstalten geschlagen wurden, um die Verletzungen zu dokumentieren.
„Grundsätzlich kommen solche Experten in das Krankenhaus, aber eben nicht zu solchen Patienten. Zur Erinnerung: die Vorladung kommt von dem für den Fall zuständigen Ermittler“, erklärte einer der Ärzte.
Laut Gesundheitsministerium wurden bisher 150 Personen in belarussischen Krankenhäusern hospitalisiert
Um 17.00 Uhr veröffentlichte der Pressedienst des Gesundheitsministeriums eine Mitteilung über die heutige Lage:
„Das Gesundheitsministerium stellt einen Rückgang der Zahl der Patienten fest, die während der Straßenaktionen eingeliefert wurden. Am vergangenen Tag wurden keine Bürger, die bei Massenveranstaltungen verletzt wurden, in Krankenhäuser eingeliefert.
Die meisten Bürger, die bei den Protestaktionen verletzt wurden, erhielten ambulante medizinische Versorgung. Am heutigen Tag befinden sich 150 Menschen stazionär in belarussischen Krankenhäusern.“
Es wird präzisiert, dass gemeinsam mit dem medizinischen Dienst des Innenministeriums eine Zusammenarbeit initiiert wurde „um die verletzten Bürger zu identifizieren und aus den vorläufigen Haftanstalten in die Krankenhäuser zu überführen.“
Am vergangenen Tag wurden 4 Personen aus der Haftanstalt in der Akrescina Straße eingeliefert, die restlichen 50 wurden von den Ärzten des Innenministeriums untersucht. Es wird berichtet, dass sich alle in einem zufriedenstellenden Zustand befinden.
„13 Bürger wurden von der Haftanstalt in Schodsina in medizinische Einrichtungen der Region Minsk gebracht, 6 wurden stazionär aufgenommen, der Rest wurde ambulant versorgt. Das Gesundheitsministerium wird weiterhin daran arbeiten, die Mechanismen für die medizinische Versorgung in Haftanstalten zu verbessern“, fügte das Ministerium hinzu.