Aus Protest gegen Verhaftung zweier Fotoreporter: Websites belarussischer Medien ohne Fotos

17. September 2020, 13:55 | Meduza
Onliner.by. Anstelle der Fotos steht die Aufschrift „Hier sollte ein Foto sein“.
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Am 17. September entfernten unabhängige belarussische Medien aus Protest gegen die Verhaftung der Fotokorrespondenten Uladsimir Gridsin (Tut.by) und Aljaxandr Wasjukowitsch („Nowy Tschas“) alle Fotos von den Hauptseiten ihrer Websites.

Am 16. September waren die Fotografen wegen Teilnahme an einer nicht genehmigten Protestaktion zu 11 Tagen Arrest verurteilt worden. Sie waren am 13. September festgenommen worden, als ein Café betraten gingen, um Fotos an ihre Redaktionen zu schicken.

„Wir sind empört über die Sicherheitskräfte und die ungerechtfertigten Gerichtsentscheidungen. Wir fordern ein Ende der Unterdrückung von Journalisten. Wir werden für unsere Rechte kämpfen. Und wir werden weiterhin unsere Arbeit tun“, sagt Tut.by in einer Erklärung. An der Aktion beteiligen sich unter Anderem Tut.by, „Nowy Tschas“, „Radio Liberty“, „Belsat“, „BelaPAN“, „Mediazona.Belarus“, der Belarussische Journalistenverband, und die Journalistenvereinigung „Press club“.

TUT.BY. Anstelle der Fotos steht die Aufschrift „Hier sollte ein Foto sein“.
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Svaboda.org. Anstelle der Fotos steht die Aufschrift „Hier sollte ein Foto sein“.
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Zeitung „Nowy Tschas”. Anstelle der Fotos steht die Aufschrift „Hier sollte ein Foto sein“.
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ІТ-Portal Dev.by. Anstelle der Fotos steht die Aufschrift „Hier sollte ein Foto sein“.
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Belarussischer Journalistenverband. Anstelle der Fotos steht die Aufschrift „Hier sollte ein Foto sein“.
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Naviny.by. Anstelle der Fotos steht die Aufschrift „Hier sollte ein Foto sein“.
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  • Anfang September wurden in Minsk sechs Journalisten festgenommen, die über die Studentenprotestaktion berichtet hatten. Ihnen wurde vorgeworfen, selbst an der Aktion teilgenommen und die Aktionen der Demonstranten koordiniert zu haben. Das Gericht verhaftete die Journalisten auf der Grundlage der Aussagen von Zeugen mit geänderten persönlichen Daten, die den genauen Ort des Vergehens nicht angeben konnten.
  • Am 11. September verurteilte das Minsker Gericht den belarussischen Journalisten Zmitser Semchanka, der früher dem Präsidentenpool von Lukaschenka angehört hatte, zu 15 Tagen Arrest. Ihm wurde die Teilnahme an einer unkoordinierten Protestaktion vorgeworfen.