In Belarus, einem Land mit 9,4 Millionen Einwohnern im Zentrum Europas, wird derzeit Geschichte geschrieben. „Voice of Belarus“, eine von Freiwilligen betriebene Website, übersetzt, erstellt und verbreitet die neuesten Presseberichte, Analysen und Nachrichten über die sich entwickelnde Situation.
Als die Menschen am 9. August 2020 im Zuge der offensichtlich manipulierten Präsidentschaftswahl aufstanden, um ihre Stimme zu verteidigen, reagierte die Regierung mit einer Welle beispielloser Gewalt, infolge derer mindestens zehn Tote, Hunderte Verwundete und mehr als 30.000 Inhaftierte zu beklagen sind. Insgesamt liegt die wahre Zahl wahrscheinlich deutlich höher, denn während die Regierung die Bürger terrorisiert, verbirgt sie das wahre Ausmaß der Unterdrückung.
Diese brutale Reaktion auf die friedlichen Proteste sowie die Weigerung des Staates, Verbrechen der Polizei und Wahlbetrug zu untersuchen, bringen Hunderttausende gesetzestreuer Belarus:innen auf die Straße, um den „letzten Diktator Europas“ zu stürzen und Gerechtigkeit für die Nation zu erwirken.
Dieses von Freiwilligen getragene Projekt dokumentiert die Geschehnisse im Land durch tägliche Bulletins und die Übersetzung von Medienberichten aus Belarus in mehrere Sprachen. In diesen entscheidenden Zeiten sehnt sich unsere Nation nach globaler Solidarität, nach Unterstützung für uns Belarus:innen in unserem Kampf für die Freiheit. Also lesen Sie bitte weiter, verbreiten Sie das Wort und stehen Sie uns zur Seite.
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Was Sie wissen sollten
Seit seinem Amtsantritt 1994 regiert Alexander Lukaschenko für nunmehr 26 Jahre mit fragwürdigen Mitteln Belarus. Er übernahm die Macht kurz nachdem das Land 1991 von der Sowjetunion unabhängig wurde. Obwohl wahrscheinlich auch viele frühere Wahlen manipuliert worden sind, hat Lukaschenko in diesem Jahr für viele Belarus:innen eine rote Linie überschritten. Sie hofften, den sogenannten Präsidenten bei den Wahlen im August endgültig loswerden zu können. Stattdessen „gewann“ er mit 80 % der Stimmen. Die Regierung hat die Ergebnisse nach zahlreichen Angaben eindeutig gefälscht: Selbst unvollständige Wählerbefragungen, die von unabhängigen Beobachter: innen gesammelt worden sind, zeigen deutliche Fälschungen bei jedem dritten Wahllokal.
Der diesjährige Wahlkampf fühlte sich wie ein typischer in Belarus an: Die Regierung trieb einige potenzielle Kandidaten außer Landes und verhaftete zwei weitere beliebte Kandidaten. Es war Swetlana Tichanowskaja (Belarusisch: Swjatlana Zichanouskaja), die Ehefrau eines der Inhaftierten, die Lukaschenko bei den Wahlen in diesem Jahr schlug, zumindest den unabhängigen Angaben zufolge.
Die offizielle Bilanz für Swetlana Tichanowskaja liegt bei mageren 10,1 % im Vergleich zu Lukaschenkos 80,1 %. Diese Zahlen wurden jedoch höchstwahrscheinlich von Lukaschenkos Verbündeter Lidija Jermoschina ermittelt, die seit 24 Jahren die Zentrale Wahlkommission leitet. Selbst angesichts der für ihre Undurchsichtigkeit berühmten Wahlen waren die diesjährigen Manipulationen leicht zu bemerken. Es gibt keine Möglichkeit, das tatsächliche Ergebnis zu ermitteln, da die Behörden die Stimmzettel und die dazugehörigen Unterlagen auf der Ebene der Wahlkreise vernichtet haben.
Trotz des Verbots nichtstaatlicher Umfragen, des Fehlens internationaler Beobachter:innen und des faktischen Verbots lokaler unabhängiger Beobachter:innen, von denen einige festgenommen wurden, wuchs der Haufen an Beweisen weiter an. Die Beweise reichen von direkten Beweisstücken wie Audioaufnahmen und Zeugenaussagen bis hin zu indirekten Indizien durch Analyse der Ergebnisse und Fotos der Stimmzettel auf der Ebene der Wahlbezirke. Letzteres wurde über ein komplexes Analyseprojekt gesammelt, bei dem die lückenhaften offiziellen Daten aus den Wahlbezirken mit den tatsächlichen Ergebnissen der Stimmzettel verglichen wurden: Die Bürger:innen machten Fotos von ihren ausgefüllten Stimmzetteln und reichten die Bilder an das Projekt ein.
Der Bericht über die Wahlergebnisse stammt von der Online-Plattform „Voice“ und basiert auf Fotos von mehr als 500.000 Stimmzetteln und Auszählungsprotokollen.
Website der „Voice“ -Plattform: Interaktive Karte zum Erkunden der Ergebnisse.
Wahlhelfer:innen in Belarus beschreiben Betrug bei den Wahlen am 9. August.
Mitglieder der Minsker Wahlkommission über Schwindel und Einschüchterungen, die bei der Inszenierung von Alexander Lukaschenkos „Erdrutschsieg“ zum Einsatz kamen.
Das Team von Tichanowskaja legte Einspruch ein, gestützt auf 25 Aktenordnern mit Beweisen, detaillierten Angaben zu Gesetzesverstößen während des Wahlkampfs, doch der Oberste Gerichtshof winkte einfach ab. Der amtierende Präsident Lukaschenko sagte, Neuwahlen werde es nur „über seine Leiche“ geben.
Als Reaktion auf die Fälschungen gingen die Belarus:innen auf die Straße, um zu protestieren. Sie nennen ihre Proteste „die friedlichsten der Welt“. Tatsächlich wurden bislang die meisten Schäden an der Infrastruktur nicht von Demonstrant:innen, sondern von der Polizei verursacht. Demonstrant:innen haben buchstäblich den Müll aufgesammelt und ihre Schuhe ausgezogen, wenn sie auf Bänken standen, was in starkem Kontrast zu der extremen Brutalität der Polizei steht: harte Schläge, Einsatz von Gummigeschossen, Blendgranaten und Wasserwerfern.
Alle Todesfälle, die bis jetzt dokumentiert worden sind, sind durch die Regierung zu verantworten, während die Demonstrant:innen zu Hunderttausenden auf die Straße gingen. Mindestens vier Personen wurden für tot erklärt, nachdem sie von der Polizei erschossen oder festgenommen worden waren, und zwei Männer sollen unter verdächtigen Umständen „Selbstmord begangen“ haben.
In einem der erschütterndsten Fälle wurde der 31-jährige Raman Bandarenka entweder von Zivilpolizisten oder von mit der Polizei verbundenen Schlägern getötet. In der Nacht des 11. November ging er hinaus, um zu fragen, warum Unbekannte in der Nähe seines Wohnhauses Bänder in den Farben der Oppositionsfahne abschnitten. Raman wurde von schwarz gekleideten Schlägern angegriffen, die ihn verprügelten und zu einer Polizeistation brachten. Von dort wurde er mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma in eine Notaufnahme gebracht. Die Ärzte konnten sein Leben nicht retten.
Nach dem Tod von Raman Bandarenka wurden eine Journalistin und ein Arzt wegen Verdachts einer Straftat festgenommen, aber nicht, weil sie etwas mit dem Mord zu tun hatten. Sie wurden festgenommen, weil sie bestätigt und offengelegt hatten, dass Raman in der Nacht seines Todes keinen Alkohol im Blut hatte – entgegen einer Aussage von Lukaschenko, der Raman der Trunkenheit beschuldigte, wahrscheinlich um ihn zu diskreditieren. Bisher wurden wegen des Mordes an Raman keine Strafsachen eingeleitet.
Angesichts fehlender offizieller Ermittlungen in Bezug auf den Mord berichteten verschiedene Medien, dass Überfälle in Zivil, wie der, bei dem Raman getötet wurde, von hochrangigen Helfern Lukaschenkos persönlich angeführt worden waren. Unter ihnen waren seine Pressesprecherin Natallja Eismant und der Cheftrainer seiner Eishockeymannschaft, Dsmitry Baskau. Baskau ist wahrscheinlich auf Filmmaterial vom Tatort vom 11. November zu sehen.
Von den mehr als 30.000 seit dem 9. August festgenommenen Personen wurden mindestens 1.406 von der Polizei verletzt, es gibt dokumentierte Fälle von versuchter Vergewaltigung. Menschen, die vor den Gefängnissen warteten, haben von unmenschlichen Schreien der Inhaftierten berichtet und sie aufgenommen. Ärzte, die Opfer behandelten, sagen, sie seien schockiert über das Ausmaß der Brutalität. Einige Ärzte schlossen sich dann den Protesten an und wurden ebenfalls festgenommen und verletzt. Viele wurden entlassen oder mussten aus dem Land fliehen.
Laut Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen sind ca. 450 Fälle von Folter dokumentiert worden. Bei den belarusischen Behörden wurden mehr als 1.000 Anzeigen erstattet, es wurden jedoch keinerlei strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Gleichzeitig eröffnete die Polizei mehr als 900 Strafverfahren gegen Belarusen, die an Protesten teilgenommen hatten. Das Menschenrechtszentrum „Viasna“ stuft 167 Inhaftierte als politische Gefangene ein.
Einer der vielen schrecklichen Fälle von Polizeibrutalität betrifft einen 16-jährigen Jugendlichen namens Timur, der ein Polizeiauto angegriffen haben soll. Nachdem er während seiner Inhaftierung durch die Polizei gefoltert worden war, wurde er ins Krankenhaus eingeliefert und in ein künstliches Koma versetzt. Er erholte sich, wurde dann aber eingesperrt, erneut verhört und dann wieder ins Krankenhaus eingeliefert. Timur sagte, Polizisten hätten einen Schlagstock tief in seine Kehle geschoben, ihn getreten, den Schlagstock in seine Augen gedrückt und ihm gedroht, ihn zu blenden, und den Schlagstock wiederholt benutzt, um ihn auf die Knöchel zu schlagen. Die Ärzte registrierten eine Fraktur des Oberkiefers, diagnostizierten ein geschlossenes Schädel-Hirn-Trauma, einen durch den Schlagstock gerissenen Gaumen und zahlreiche Blutergüsse am Körper.
Während die offene Gewalt nachließ und die Behörden sich mit Hunderttausenden friedlicher Demonstranten abgefunden hatten, die jede Woche auf die Straße gingen, verstärkten sich verdeckte Unterdrückung und Repression. Die Behörden nahmen landesweit zahlreiche Protest- und Streikanführer fest, schüchterten andere ein und vertrieben einige aus Belarus. Swetlana Tichanowskaja, die mutmaßliche Wahlsiegerin, wurde vom belarussischen KGB buchstäblich an die belarusisch-litauische Grenze gebracht und physisch zum Verlassen des Landes gezwungen. Sie nimmt zu den Details keine Stellung. Jedoch sehen viele Beobachter einen Zusammenhang zwischen ihrem Schweigen und den Drohungen gegen ihre Kinder und ihren Ehemann, der immer noch unter frei erfundenen Anschuldigungen von der Regierung als Geisel gehalten wird.
Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa wurde in der Innenstadt von Minsk am helllichten Tag von unbekannten Personen „von der Straße weg geschnappt“. Es stellte sich später heraus, dass es sich um Agenten der belarusischen Geheimpolizei KGB handelte. Nach dem erfolglosen Versuch, sie gewaltsam in die Ukraine „abzuschieben“, den sie verhinderte, indem sie ihren Pass zerriss und aus dem Auto sprang, um in Belarus zu bleiben, wurde Kolesnikowa wegen „Aufrufen zur Übernahme der Staatsgewalt oder zum gewaltsamen Umsturz der verfassungsmäßigen Ordnung“ in Haft genommen.
Die meisten Verbündeten von Tichanowskaja wurden ebenfalls zur Ausreise gezwungen, insbesondere durch die Einleitung von Strafverfahren gegen sie auf Lukaschenkos Geheiß. In einem beispiellosen Schritt verweigerte Belarus einem Staatsbürger, Erzbischof Tadeusz Kondrusewicz, dem Vorsitzenden der belarusischen katholischen Bischofskonferenz, der seine Unterstützung für die Proteste zum Ausdruck gebracht hatte, die Einreise. (Erst am 24. Dezember nach dem Eingreifen des Papstes wurde er wieder ins Land gelassen.)
Das Verlassen des Landes ist ebenfalls zu einem Problem geworden: Seit dem 21. Dezember ist es den Belarus:innen untersagt, das Land auf dem Landweg zu verlassen, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, so die Regierung.
Manager des US-amerikanischen Technologieunternehmens Pandadoc wurden aufgrund offensichtlich erfundener Anschuldigungen festgenommen, nachdem der CEO der Firma abtrünnigen Polizeikräften Unterstützung angeboten hatte. Viele andere Geschäftsbetriebe wurden für ihr Ungehorsam hart bestraft und mussten schließen.
Nicht nur die Oppositionsführer, sondern auch zufällige Passant:innen werden von der Polizei terrorisiert. In Belarus ist es heutzutage nichts Ungewöhnliches, wenn Gruppen maskierter Menschen in Schwarz ohne Dienstmarken Menschen auf der Straße schnappen und Zeugen einschüchtern oder sogar Schaufenster mit ihren Schlagstöcken einschlagen.
Seit November wütet die Polizei auch in Wohnvierteln an Wochenenden, da die Protestmärsche mittlerweile aus den Stadtzentren dorthin ausweichen. In einem besonders haarsträubenden Fall belagerte die Polizei einen Häuserblock und ging von Tür zu Tür, um diejenigen zu verhaften, die an einer behelfsmäßigen Gedenkstätte in der Nähe des Hauses des getöteten Raman Bandarenka gedacht hatten.
„Manchmal ist für Gesetze keine Zeit“, sagte Lukaschenko im September, als er einen neuen Generalstaatsanwalt in sein Amt einführte. „Steh mir bei und rette das Land.“
Russland, China und mehrere ehemalige Sowjetrepubliken haben die Wahlen von 2020 in Belarus anerkannt. Die USA, Großbritannien, die Europäische Union und viele andere Länder haben die Wahl nicht anerkannt. Sie verurteilen die Gewalt und fordern einen Dialog. Die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und andere westliche Länder haben gegen Belarus Sanktionen wegen Unterdrückung und Wahlbetrugs verhängt. Lukaschenko beschuldigte den Westen, die Proteste organisiert zu haben, und wies Aufrufe zum Dialog mit der Opposition beharrlich zurück.
Trotz wachsenden externen und internen Drucks gelingt es dem zunehmend unberechenbar handelnden Lukaschenko immer noch, sich zu halten, hauptsächlich aufgrund der Loyalität und Brutalität seines Sicherheitsapparats angesichts der landesweiten Unruhen. Angesichts der erklärten Unterstützung Russlands, seines engsten wirtschaftlichen und politischen Verbündeten, befürchten viele in Belarus nun, dass Lukaschenko, um seine Herrschaft aufrechtzuerhalten, die Unabhängigkeit des Landes aufgeben könnte, um eine engere Union mit Russland zu bilden.
Die Lage ist komplex und es ist keine einfache Lösung am Horizont zu sehen. Lukaschenko ist entschlossen, an der Macht zu bleiben, während das belarusische Volk entschlossen ist, den Status quo nicht hinzunehmen. Während sich die Situation weiter entwickelt, werden wir Sie auf der Grundlage der umfassendsten und vielfältigsten Medienberichte vor Ort über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Diese bieten Ihnen eine viel bessere Perspektive als ausländische Medienberichte, denen es häufig an wichtigen Details und Hintergründen mangelt.
* Letzte Aktualisierung: 26. Dezember 2020.
Warum Sie das etwas angeht
– Es ist eine gewaltvolle Tragödie, die sich mitten in Europa abspielt
Wenn Sie der Meinung sind, dass Menschen nicht getötet, gefoltert oder versehrt werden sollten, nur weil sie ihre Meinung äußern und friedlich ihre Unzufriedenheit zeigen, dann sollte Ihnen das nicht egal sein.
– Es geht um Demokratie und grundlegende Menschenwürde
Wenn Sie das Recht einer Nation unterstützen, die Regierung durch offene und faire Wahlen friedlich und demokratisch auszuwechseln, dann geht Sie das etwas an.
– Es geht auch um Geopolitik: Russland gegen den Westen
Wenn Sie der Meinung sind, dass Nationen ihren Weg selbst bestimmen sollten, ohne Einmischung von außen, dann geht Sie das etwas an.
Während die Proteste in Belarus nicht pro-russisch oder pro-westlich sind, unterstützt Russland offen Lukaschenko: Der Kreml hat kürzlich Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar bewilligt und sogar angeboten, Truppen zu entsenden, „um die Stabilität wiederherzustellen“. Gleichzeitig werfen Moskau und Lukaschenko dem Westen vor, die Proteste zu schüren und sich in die inneren Angelegenheiten von Belarus einzumischen
Was Sie tun können
Um Belarus und den Belarus:innen zu helfen, erzählen Sie bitte über die Situation und über unser Projekt weiter: teilen Sie unsere Übersetzungen und andere Berichte aus Belarus mit anderen, besuchen Sie unsere Website und folgen Sie uns in den sozialen Medien (YouTube, Instagram, Telegram, sowie Twitter, Facebook (Englisch), Facebook (Deutsch) und Telegram).
Sprechen Sie mit Ihren Freund:innen und Kolleg:innen darüber und, wenn Sie können, mit Medien, Bloggern und gewählten Mandatinhabern. Sie können auch Geld an Stiftungen spenden, die Belarus unterstützen. Die größte derartiger Initiativen ist die Bürgerkampagne #BY_help.
Sie können sich gerne per E-Mail oder über die sozialen Medien an uns wenden, wenn Sie bestimmte Initiativen planen oder sich auf andere Weise beteiligen möchten.
Belarus: Was und wo ist das?
Belarus ist ein wunderschönes Binnenland mit 9,4 Millionen Einwohnern im geografischen Zentrum Europas. Die Hauptstadt Minsk ist nach Bevölkerungszahl die zehntgrößte Stadt Europas.
Das Land ist flächenmäßig etwas kleiner als Großbritannien und ungefähr so groß wie der US-Bundesstaat Minnesota. Belarus grenzt im Westen und Nordwesten an drei EU-Länder (Polen, Litauen, Lettland) sowie im Nordosten an Russland und im Süden an die Ukraine.
Belarus:innen (83,7 %) bilden die größte ethnische Gruppe in Belarus, gefolgt von Russ:innen (8,3 %), Pol:innen (3,1 %) und Ukrainer:innen (1,7 %). Das Land hat zwei Amtssprachen, Russisch und Belarusisch. Seit mehr als einem Jahrhundert hat es in Belarus keine gewaltsamen religiösen oder ethnischen Konflikte mehr gegeben.
Als friedfertige Nation büßte Belarus im Zweiten Weltkrieg etwa ein Drittel seiner Bevölkerung ein.
Das belarusische Bruttosozialprodukt (nominal) des Jahres 2020 wird auf 63,6 Milliarden US-Dollar geschätzt, damit nimmt es weltweit Rang 75 ein. Belarus ist Mitglied der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft, einem von Russland geführten regionalen Handelsblock, und ist in einer einzigartigen Lage, die es als Verkehrsknotenpunkt für Warenverkehr, Öl und Gas zwischen der EU und Russland prädestiniert. Die belarusische Wirtschaft ist zum großen Teil von Staatsunternehmen dominiert, hauptsächlich im Energiesektor (Export von raffinierten Ölprodukten) sowie von der Landwirtschaft, Produktion von Kalidünger und schweren Maschinen.
Belarus, in der Vergangenheit des sowjetischen Maschinenbaus bekannt, hat sich zu einem regionalen High-Tech-Zentrum entwickelt, dem Geburtsort vieler komplexer Technologieprodukte. In Belarus wurden mehrere weltbekannte digitale Produkte entwickelt oder mitentwickelt, darunter die Messenger-App Viber (mit über einer Milliarde Benutzern:innen weltweit), das Spiel World of Tanks (mit mehr als 160 Millionen Spieler:innen weltweit) und die App MSQRD, die von Facebook aufgekauft wurde, um AR-Video-Gesichtsfilter für Facebook Messenger und Instagram bereitzustellen.
Mehr über Belarus:
- Belarus auf Wikipedia
- Belarusische Proteste 2020 auf Wikipedia
- Offizielle staatliche Website für Belarus
- Belarus besuchen
- Belarusische Kultur in zwölf Wörtern
- Fragen und Antworten zur weiß-rot-weißen Flagge
Das Projekt, das Team
„Voice of Belarus“ entstand auf Initiative von Hunderten von Belarus:innen aus aller Welt, die sich zur BYHelp-Mediagroup zusammengeschlossen haben. Ziel ist es, die neuesten Presseberichte, Analysen und Nachrichten aus Belarus zusammenzustellen, zu übersetzen und zu verbreiten. Wir bauen ein mehrsprachiges Archiv mit Texten und Videos auf. Jeder Inhalt wird von erfahrenen Journalist:innen und Aktivist:innen in unserem Team eigens ausgewählt, um übersetzt und veröffentlicht zu werden.
Wir haben diese zentrale Website VoiceOfBelarus.com und den YouTube-Kanal Voice of Belarus, sowie den englischsprachigen Telegram-Kanal „Voice of Belarus“ und den Instagram-Account „Voice of Belarus“ erstellt.
Wir arbeiten mit dem englischsprachigen Projekt Pray For Belarus, das Live-Feeds über Ereignisse in Belarus auf Facebook (Englisch), Telegram und Twitter veröffentlicht, sowie mit dem deutschsprachigen Projekt Informationsstelle Belarus nach den Wahlen 2020 und anderen Initiativen zusammen.
Wir organisieren Veranstaltungen, Kundgebungen und Aufführungen zur Unterstützung von Belarus in vielen Ländern der Welt.
Kontaktieren Sie uns, wenn Sie mitwirken möchten.
Bitte verwenden Sie diese E-Mail für Medien- / Presseanfragen.
Wir möchten uns bei allen Übersetzer:innen und Redakteur:innen bedanken, einschließlich:
A. Vaher – DE
Aleksander Navicki – PL
Aleksandr & Nataly Barbantsov/a – ES
Aleksandra Reczuch – PL
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Andrej Shadura – EN
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Kateřina Martinková – CS
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Mara Volskaja – IT
Marcin Bartyzel – PL
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Yury Kartynnik – EN