Ein Jahr seit Beginn des Wahlkampfes in Belarus; Dänen sind bereit, die Radsport-Europameisterschaft auf der Radrennbahn anstelle von Belarus auszurichten; Platz des Wandels wieder mit seinen Symbolen; Leiter des Streikkomitees von „Belaruskali“ festgenommen
8. Mai 2021 | Voice of Belarus
Dänen sind bereit, die Radsport-Europameisterschaft auf der Radrennbahn anstelle von Belarus auszurichten
Dänischer Leichtathletikverband (DAF) ist bereit, die UEC-Bahn-Europameisterschaft der Elite (UEC Track Elite European Championships) anstelle von Belarus auszurichten. Sie ist für den 23. bis 27. Juni in Minsk geplant. Dänemark könnte dem Europäischen Radsportverband (engl. European Cycling Union, abgekürzt UEC) sogar alle mit der Übertragung der Veranstaltung verbundenen Kosten übernehmen.
Auf die Forderung, das Turnier aus Belarus zu verlegen, reagierte die UEC jedoch mit einer scharfen Ablehnung, mit dem Hinweis, dass es keinen anderen Ort gäbe und der Verband finanzielle Verluste erleiden würde.
Nun werden alle Argumente der UEC von den Vorschlägen des DAF komplett desavouiert und es entsteht der Eindruck, dass die UEC-Leitung aus Gründen, die der Öffentlichkeit nicht bekannt sind, ein persönliches Interesse daran hat, das Turnier in Belarus abzuhalten, so die Belarusische Sport-Solidaritätsstiftung.
Platz des Wandels stellt wieder seine Symbole her, wenn auch für kurze Zeit
Auf einem der am meisten bewachten Plätze in Minsk tauchten wieder Graffiti mit DJs auf und daneben eine weiß-rot-weiße Flagge aus Bändern. Die Bilder der DJs Kiryl Halanau und Ulad Sakalouski, die letzten Sommer bei einer offiziellen Veranstaltung das Lied von Wiktor Zoi „Peramen“ (bel. „Wandel“) auflegten, sind zum Symbol des Platzes des Wandels geworden. Bei der Verteidigung dieses Wandgemäldes wurde Stjapan Latypau inhaftiert, und Raman Bandarenka ist hier umgekommen. Das Wandbild mit den DJs war bereits zur Mittagszeit übermalt worden.
Vorsitzender des Streikkomitees von „Belaruskali“ festgenommen
Anatol Bakun, einer der Anführer des Streikkomitees von „Belaruskali“, wurde festgenommen. Vermutlich stehen die Anzeigen gegen Anatol im Zusammenhang mit der Videobotschaft des Streikkomitees zum Tag der Freiheit. Er wird am 10. Mai vor Gericht gestellt und könnte bis zu 30 Tage ins Gefängnis kommen.
Das Streikkomitee verhandelt aktiv mit der Führung des norwegischen Unternehmens Yara, das einen Vertrag mit „Belaruskali“ hat. Neulich berichtete Anatol Bakun, dass Yara beschlossen hat, seinen Vertreter zu schicken, um die Situation zu beobachten.