Belarus Daily | 8. Mär

Weibliches Gesicht der Proteste macht 8. März zu einem besonderen Feiertag in Belarus; IOC erkennt Viktor Lukaschenko nicht als Präsidenten des NOC von Belarus an; US-Außenminister bezeichnet Lukaschenko als letzten Diktator Europas

8. März 2021 | Voice of Belarus
Installation zum 8. März in Minsk.
Source: TUT.BY

Am 8. März sagen Belarusen Danke an die Belarusinnen – Anführerinnen der Protestbewegung

Der traditionelle postsowjetische Feiertag zu Ehren der Frauen, der 8. März, bekam dieses Jahr in Belarus einen neuen Kontext. Es waren Frauen, die die Protestbewegung vor und nach den Wahlen anführten. Deshalb hatten die heutigen Protestaktionen meist ein „weibliches Gesicht“.

So fand in Minsk eine Aktion statt, die den Frauen gewidmet war, welche Repressionen ausgesetzt waren.

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Im Zug Minsk – Maladsetschna lesen Frauen in weißer und roter Kleidung Bücher belarusischer Autoren. Vor einer Woche wurden mehr als 10 Rentnerinnen wegen ähnlicher Handlungen festgenommen, die alle eine Geldstrafe oder 24 Stunden Arrest erhielten.

Source: t.me/belarusseichas

Belarusische und polnische Frauen veranstalteten eine Solidaritätsaktion in der Nähe des Gebäudes des Europäischen Parlaments.

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Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden in Belarus 141 politisch motivierte Strafverfahren gegen Frauen eingeleitet.

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IOC erkennt Viktor Lukaschenko nicht als Präsidenten des NOC von Belarus an

Außerdem erkannte das IOC Dsmitry Baskau nicht als Mitglied des Exekutivkomitees an. Das Internationale Olympische Komitee bestätigte, dass die Sanktionen gegen sie weiterhin ihre Gültigkeit haben. Daher dürfen sie nicht an den Olympischen Spielen und anderen IOC-Veranstaltungen teilnehmen. Die Organisation wird keine Verhandlungen mit ihnen führen und den Kontakt ausschließlich mit der Generalsekretärin des NOC Palina Galawina aufrechterhalten.

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Telegram-Kanal zeigt Film über Lukaschenko

Das Team des von Szjapan Puzila gegründeten und in Belarus als extremistisch eingestuften Telegram-Kanals NEXTA präsentierte den Film „Zolotoje dno“ („Goldener Boden“). Die Online-Übertragung wurde in der Spitze von 100.000 Personen verfolgt.

„Teure Immobilien, eine eigene Auto- und Flugzeugflotte, Golduhren und sogar -kugelschreiber, aber ‚Bettler‘ laut Steuererklärung. Insiderinformationen, Schaubilder, Baupläne, Dokumente, Augenzeugenberichte und nackte Tatsachen über das luxuriöse Leben des Diktators. Das NEXTA-Team hat alle – sowohl bekannten als auch unveröffentlichten – Materialien über Lukaschenkos Familie, seine Geldgeber und gerissene Wege der gegenseitigen vorteilhaften Zusammenarbeit mit Hof-Oligarchen zusammengetragen. Fortsetzung folgt“, heißt es in der Beschreibung des Films.

Szjapan Puzila.
Source: t.me/belsat

US-Außenminister bezeichnet Lukaschenko als letzten Diktator Europas

Bei der Verleihung der jährlichen Auszeichnungen des Außenministeriums für Zivilcourage an Frauen aus aller Welt erklärte US-Außenminister Anthony Blinken, dass sich Washington weiterhin für die Freilassung der politischen Gefangenen in Belarus einsetzen werde.

Leiter des US-Außenministeriums eröffnete die Zeremonie im Format einer Videokonferenz mit der Ehrung eines Mitglieds des Präsidiums des Koordinationsrates der belarusischen Opposition, Maria Kolesnikowa. „Im Vorfeld der [belarusischen ] Präsidentschaftswahlen im vergangenen Jahr mobilisierte sie Frauen im ganzen Land, um gegen die Herrschaft von Alexander Lukaschenko, Europas letztem Diktator, zu protestieren“, so Blinken.

Indessen ist am 8. März die Haftzeit von Maria Kolesnikowa abgelaufen. Sie ist jedoch immer noch nicht frei. Und ihr weiteres Schicksal ist ungewiss.

Source: TUT.BY

For more information on the events of 8 March 2021, please visit Infocenter Free Belarus 2020: