BYPOL: Die Staatsanwaltschaft bereite eine weitere Provokation vor; Yara schickt seinen Vertreter nach Belaruskali; neuer Tag – neue Freiheitsstrafen
7. Mai 2021 | Voice of Belarus
Staat hatte nicht vor, Veteranen zum Siegestag Geldprämien zu gewähren, aber als Bürger anfingen, Geld zu sammeln, ändert er seine Meinung
In Belarus leben noch nur 3.337 Kriegsveteranen. Zuvor erhielten sie jedes Jahr zum 9. Mai eine finanzielle Unterstützung. Aber in diesem Jahr beschlossen die Behörden, die Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges ohne jährliche Zahlungen am Tag des Sieges zu lassen.
Als Antwort darauf initiierte der Fonds BYSOL eine Spendenaktion. Diese Aktion wird 30 Tage dauern und das Gesammelte wird zu gleichen Teilen unter allen Veteranen aufgeteilt. Das Spendensammeln erfolgt über die BYSOL-Website, über Paypal (mit dem Vermerk „für Veteranen“) oder über Facebook.
Am Abend des 7. Mai kündigten die Behörden dennoch an, dass die Veteranen staatliche Hilfe erhalten würden – jeweils etwa 100 Euro.
BYPOL: Staatsanwaltschaft soll bald am Ort eines Kriegsverbrechens eine weiß-rot-weiße Flagge „finden“
BYPOL wurde auf die geplanten Provokationen der Behörden aufmerksam, die sie mit dem 9. Mai in Verbindung bringen wollen. Die Generalstaatsanwaltschaft führt eine Voruntersuchung in einem Strafverfahren wegen des Genozids an der Bevölkerung von Belarus während des Zweiten Weltkriegs durch. Im Rahmen der Ermittlungen wird nach Orten von Massengräbern gesucht; bei der Ausgrabung eines solchen Ortes soll eine weiß-rot-weiße Fahne, das Nationalsymbol der Belarus*innen, „gefunden“ werden. Es ist geplant, chemische Reagenzien zur künstlichen Alterung der Flagge zu verwenden.
Yara schickt seinen Vertreter nach Belaruskali
Das norwegische Unternehmen Yara beschloss, einen Vertreter zum Belaruskali-Werk zu schicken, um die Situation zu überwachen. Dies gab der Vorsitzende des Streikkomitees des Unternehmens Anatol Bakun bekannt. Ihm zufolge wird ein Vertreter von Yara etwa sechs Monate in Salihorsk bleiben.
Teilnehmer des Telegram-Kanals „Armija s Narodam“ erhielten zwischen 4,5 und 6 Jahren Freiheitsstrafe
Fünf Personen wurden wegen der Vorbereitung zur Teilnahme an Massenunruhen und wegen der Vorbereitung von Unruhen angeklagt, und einer der Angeklagten wurde zusätzlich wegen Behinderung der Arbeit der Zentralen Wahlkommission (ZIK) belastet. Die Angeklagten nutzten zu diesem Zweck Telegram-Kanäle und YouTube, darunter den Telegram-Kanal „Armija s Narodam“ (Armee mit dem Volk). Der Staatsanwalt, der die Anklage verlas, wiederholte mehrmals, dass die Mittel zur Begehung des Verbrechens Handys und Computer waren.
Infolgedessen erhielten Swetlana Tichanowskajas Vertraute, Antanina Kanawalawa, und ihr Ehemann, der Blogger Sjarhej Jaraschewitsch, 5,5 Jahre Freiheitsstrafe in einer Kolonie. Das Paar hat zwei minderjährige Kinder, die jetzt mit ihrer Großmutter in Polen sind.
Die Blogger Sjarhej Korschun und Jauhen Priwalau wurden zu 4,5 Jahren und der „Narodnaja Hramada“-Aktivist, Sjarhej Sparysch, zu 6 Jahren in einer Strafkolonie verschärften Regimes verurteilt.