Globaler Tag der Solidarität mit Belarus; Vertreterinnen diplomatischer Missionen in Belarus treffen Angehörige politischer Gefangenen und Angehörige während der Proteste Getöteter; Maria Kolesnikowa mit Menschenrechtspreis ausgezeichnet
7. Februar 2021 | Voice of Belarus
Von Australien bis Amerika: 7. Februar – Tag der Solidarität mit Belarus
Source: Gazetaby
Swetlana Tichanowskaja erklärt 7. Februar zum Internationalen Tag der Solidarität mit Belarus. Tausende Menschen in Hunderten von Städten auf der ganzen Welt gingen auf die Straßen, um sich mit den Belarus*innen, die seit sechs Monaten friedlich gegen Lukaschenkos Diktatur kämpfen, zu solidarisieren. In den zentralen Städten Europas wurden Regierungsgebäude und Sehenswürdigkeiten Weiß-Rot-Weiß angestrahlt. Es wurden zahlreiche Aktionen, Konzerte, Aufführungen und Marathons mit Beteiligung von Belarus*innen in aller Welt durchgeführt. In Oslo beteiligten sich das Helsinki-Komitee für Menschenrechte, der Schriftsteller*innenverband und die Norwegische Rafto-Stiftung für Menschenrechte an der Aktion. Amnesty International startet eine globale Kampagne der Solidarität mit Belarus #StandWithBelarus. Europäische Staatsoberhäupter und prominente Politiker haben ihre Unterstützung für das belarusische Volk ausgedrückt.
Der kanadische Außenminister Marc Garneau kündigte an, dass Kanada 2,25 Millionen Dollar für die Förderung der Demokratie in Belarus bereitstellen werde.
Die US-Botschaft in Belarus veröffentlichte eine Erklärung, in der es heißt, dass die USA „das belarusische Volk unterstützen und all jene zur Rechenschaft ziehen werden, die die Rechte des belarusischen Volkes verletzen“.
Der Europäische Betriebsrat des norwegischen Unternehmens Yara International, das belarusischen Kalidünger kauft, unterstützte den internationalen Tag der Solidarität mit Belarus.
Leiter der diplomatischen Vertretungen treffen sich mit den Angehörigen Getöteter und politischer Gefangener
Der Botschafter der Europäischen Union Dirk Schuebel und die Botschafter*innen der diplomatischen Vertretungen der EU in Belarus trafen sich im Rahmen des Tages der Solidarität mit Belarus mit Angehörigen politischer Gefangener und mit Hinterbliebenen derjenigen, die während der Proteste getötet wurden. An dem Treffen nahmen die Witwe von Alexander Taraikouski und die Ehefrauen von Mikalaj Statkewitsch und Ihar Losik teil. Dirk Schuebel betonte, dass an diesem Tag der Solidarität und an jedem Tag, solange bis alle politischen Gefangenen freigelassen und alle Schuldigen vor Gericht gestellt sind, alle Belarus beistehen werden. #WeStandWithBelarus
Starker Frost behindert Proteste nicht
Die Sonntagsaktionen der Solidarität werden trotz starken Frosts in ganz Belarus fortgesetzt. In Minsker Stadtteilen und in vielen Städte in Belarus gehen mutige Belarus*innen von morgens früh bis abends spät auf die Straße, obwohl Sicherheitskräfte in Hinterhalten auf sie warten. Кreative Challenges werden durchgeführt, Protestplakate und Aufkleber verschwinden nicht aus dem öffentlichen Blickfeld, Innenhöfe sind mit weiß-rot-weißen Symbolen und Fahnen geschmückt.
Maria Kolesnikowa erhielt in Stuttgart Auszeichnung
Source: Deutsche Welle
Am 7. Februar wurde Maria Kolesnikowa, eine der Anführerinnen der belarusischen Opposition, im Rahmen des Festivals der modernen Musik Eclat in Stuttgart mit dem Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum Stiftung ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde von Kolesnikowas Schwester Tazzjana Chomitsch entgegengenommen, da Maria selbst seit September 2020 in Haft ist und als politische Gefangene anerkannt wird. Chomitsch las Kolesnikowas Ansprache vor: „Jetzt wissen wir sicher, dass die Freiheit im Innen wohnt, und weder Gefängnis, noch Mauern, noch Gitter können sie töten. Und die Freiheit ist es wert, dass man für sie kämpft.“ Kolesnikowa wird für „einen beispielhaften und beeindruckenden Beitrag zur Schaffung einer freien Gesellschaft in Belarus“ ausgezeichnet, heißt es in der Begründung der Ehrung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Der russische Schriftsteller Viktor Schenderowitsch wandte sich in einem offenen Brief an Lukaschenko und forderte ihn auf, Kolesnikowa freizulassen. „Wenn Sie Maria Kolesnikowa gehen lassen, wird Ihnen niemand unzureichende Grausamkeit oder Neigung zum Liberalismus vorwerfen. Ihr Ruf wird dadurch nicht gefährdet. Aber die Schande wird etwas geringer sein.“
For more information on the events of 7 February 2021, please visit Infocenter Free Belarus 2020:
