U-Bahn-Mitarbeiterin über die grausame Festnahme / Blutflecken

11. August 2020 | Nexta Live 

Guten Tag. Was ist hier passiert? Was ist das für ein Fleck?

Heute hat die OMON-Sondereinheit einen Mann verprügelt. Sehen Sie, wie viel Blut hier ist? Sie sind hinter ihm gerannt und haben ihn dann niedergeschlagen. Jetzt muss ich das sauber machen. Der Mann rannte von der Haltestelle, man wollte ihn mitnehmen, er versuchte zu flüchten. Er hat nichts gemacht, stand einfach nur an der Haltestelle und wartete, dann (zeigt auf den Blutfleck) wurde er verprügelt. Hier war alles voller Blut.

Hat er auf ein Verkehrsmittel gewartet?

Ja, er hat einfach auf ein öffentliches Verkehrsmittel gewartet.

Wie heißen Sie?

Ich heiße Vera.

Arbeiten Sie hier?

Ja, ich bin eine U-Bahn-Mitarbeiterin.

Passieren hier öfters solche Sachen?

Also früher habe ich so etwas noch nicht gesehen. Aber heute während meiner Schicht habe ich das gesehen. Sehen Sie, was hier geschieht? Unser friedliches Volk wird verprügelt, inhaftiert und ermordet. Sie (Miliz-Sondereinheit) haben meinen Sohn gestern Nacht grundlos verhaftet. Er stieg mit einem Freund aus dem Auto aus und sie haben ihn einfach so mitgenommen. Grundlos. 10 Tage Haft hat er jetzt gekriegt. 

Das ist sehr frustrierend.

Es ist traurig. Schrecklich. Unser Land verdient ein gutes Leben. Aber das ist mit dem aktuellen Präsidenten, Lukaschenko, einfach nicht möglich. Er muss dringend fortgenommen, beseitigt werden. Er muss einfach aus der Gesellschaft verschwinden, weil er kein Präsident ist. Er ist bloß ein Provokateur zum Kämpfen, zum Vernichten friedlicher Menschen. Es gibt hier nichts Gutes. 

Haben Sie vielen Dank.

Danke Ihnen.