Das polnische Außenministerium dementierte Berichte über ein Telefonat zwischen Warschau und Berlin über Navalny

7. September 2020, 15:42 | TASS
Das Gebäude des polnischen Außenministeriums
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Zuvor sagte der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko, dass der Geheimdienst ein Gespräch abgefangen habe, aus dem hervorgeht, dass die Behauptung, Alexej Navalny sei mit einer Substanz vom Typ „Nowitschok“ vergiftet worden, auf einer Fälschung beruht.

Das polnische Außenministerium dementierte Informationen über ein Telefonat zwischen den Abonnenten in Warschau und Berlin, bei dem es um die vorgetäuschte Vergiftung von Alexej Navalny ging. Dies teilte das polnische Außenministerium am Montag auf Anfrage eines TASS-Korrespondenten mit.

„Wir widersprechen den belarusischen Meldungen über das angebliche Telefongespräch zwischen Warschau und Berlin, in dem die Behörden der beiden Länder angeblich zugegeben haben, dass Alexej Navalny nicht vergiftet wurde“, heißt es in dem Bericht.

„Wir akzeptieren die Erklärung der Bundeskanzlerin Angela Merkel und der deutschen Regierung, dass Alexej Navalny mit einem Kampfstoff aus der sogenannten „Nowitschok“-Gruppe vergiftet wurde“, bestätigte das polnische Außenministerium und äußerte sich sehr besorgt über diese Information.

„Wie die deutsche Regierung, verurteilen auch wir diese beschämende Tat. Wir glauben, dass die Verantwortlichen für den Mordversuch an Alexej Navalny vor Gericht gebracht werden sollten“, erklärte die Behörde.

Behauptungen über die Fälschung

Am Donnerstag erklärte der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko beim Empfang des russischen Premierministers Michail Mischustin in Minsk, dass der belarusische Nachrichtendienst ein Gespräch zwischen Warschau und Berlin abgefangen habe, das darauf schließen lasse, dass die Behauptung, Alexej Navalny sei mit einer Substanz vom Typ „Nowitschok“ vergiftet worden, auf einer Fälschung beruhe. Wer dieses Gespräch führte, hat das Staatsoberhaupt nicht angegeben. Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow berichtete am Freitag, dass die Informationen des belarusischen Geheimdienstes am selben Tag an den russischen Nachrichtendienst FSB übergeben wurden. Laut Peskow werden sie derzeit „vom Nachrichtendienst analysiert“. Das Bundeskabinett der BRD bezeichnete die Mitteilung Lukaschenkos als unwahr. Am Freitagabend wurde die Aufzeichnung des Gesprächs über den Vorfall mit Navalny vom staatlichen belarusischen Fernsehsender ONT veröffentlicht.