Ermittlungsverfahren gegen Aktivisten des „Europäischen Belarus“

26. September 2020 | Viasna

Fünf Aktivisten des „Europäischen Belarus“ sind Verdächtige in einem Ermittlungsverfahren wegen „Massenunruhen“ nach dem Artikel Nr. 293 des belarussischen Strafgesetzbuches. Darüber berichtet der Telegram-Kanal der Bewegung. 

Am Mittag des 25. September wurden in Minsk vier Aktivisten des „Europäischen Belarus“ Jahor Litwinka, Andrej Wojnitsch, Anastasija Kirik und Pawel Juchnewitsch festgenommen. Gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren nach Strafgesetzbuch Art. 293, Absatz 2 (Beteiligung an Massenunruhen) eröffnet. 

Es wird berichtet, dass zur gleichen Zeit an einem anderen Ort Jauhen Afnahel verhaftet wurde. Die Einsatzkräfte brachen die Tür zu seiner Wohnung auf. Seine Ehefrau wurde vom Ermittlungskomitee darüber informiert, dass er sich zurzeit im Untersuchungsgefängnis Akreszina befindet. Ihm wird ebenfalls die Beteiligung, an Massenunruhen vorgeworfen.  Dies bestätigt der Chefredakteur der Zeitschrift „Nascha Niwa“ Jahor Marzinowitsch, der während seiner Haft die Zelle mit Jauhen Afnahel und Pawel Juchnewitsch geteilt hatte. 

Es wird berichtet, dass die Einsatzkräfte die Wohnung in der sich die Aktivisten aufhielten, gleichzeitig über das Fenster und die Tür stürmten. Dabei trugen sie Masken und waren bewaffnet. Elektronische Geräte, Flaggen und persönliche Gegenstände der Festgenommenen wurden konfisziert. Augenzeugen berichten, dass die Aktivisten geschlagen wurden, es wurden Passwörter zu ihren Telegram-Kanälen verlangt. Es ist bekannt, dass Anastasija Kirik und Jahor Litwinka zurzeit unter Ausreiseverbot stehen.