23. August 2020, 11:47 | TUT.BY
Aus der Erzkathedrale wurde heute erklärt, dass am Tag der Wahlen der Sonntagsgottesdienst nicht live gesendet, sondern vorab aufgezeichnet wurde. Weiter heißt es, dass es zwar letzten Sonntag eine Live-Übertragung gab, jedoch eine solche heute einfach nicht zugelassen wurde.
Im belarusischen Radio wird jeden Sonntagmorgen ein Gottesdienste aus der Kathedrale der Heiligen Jungfrau Maria in live ausgestrahlt.
„Jesus war einer der großartigsten Politiker. Er sprach die Wahrheit. Man sollte die Wahrheit sagen. Gegen die Gewalt. Es bedurfte nur die Auslegung des Evangeliums, und das war alles“, so kommentierte die Kirche die Ablehnung von Live-Übertragung.
Wir erinnern uns, dass Alexander Lukaschenko am Vorabend den Geistlichen geraten hat, ihr eigenes Ding zu machen.
„Mich überrascht die Haltung der Kirche. Meine lieben Geistlichen, beruhigen Sie sich und beschäftigen Sie sich mit Ihren Angelegenheiten. Zur Kirche sollten die Leute zum Beten kommen! Die orthodoxischen und katholischen Kirchen sind nicht für die Politik gedacht. Die Menschen sollten, wie immer, auf den Ruf der Seele dorthin kommen“, sagte Lukaschenka. „Folgen Sie nicht der Minderheit. Sie werden sich für die Haltung, die einige von Ihnen eingenommen haben, schämen. Und der Staat wird dies nicht mit Apathie betrachten.“
Metropolit aus Minsk und Zaslavsky, Patriarchalischer Exarch von Belarus, Pavel, forderte zuvor Alexander Lukaschenko auf, die Gewalt zu stoppen. Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz kam am Mittwoch, dem 19. August, zum Gefängnis „Orkrestino“. Er betete vor der Mauer des Untersuchungsgefängnisses und unterhielt sich mit den Freiwilligen und den ehemaligen Gefangenen. Am 21. August traf sich Innenminister Juri Karajew mit Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz und besprach mit ihm die laufenden Ereignisse.