Tag der Freiheit als Beginn des Protestfrühlings
28. März 2021 | Voice of Belarus
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Am 25. März feiern die Belarus*innen den Tag der Freiheit. An diesem Tag wurde 1918 die Unabhängigkeit der Belarusischen Volksrepublik (BNR) proklamiert. Die offizielle Sprache der belarusischen Volksrepublik war Belarusisch, ihr Wappen war die „Pahonja“ und ihre Fahne war weiß-rot-weiß.
2021 hat der Tag der Freiheit besondere Bedeutung. Die Opposition hoffte, dass mit ihm die Proteste gegen Lukaschenko im Land wieder an Kraft gewinnen würden. Die Telegrammkanäle der Opposition riefen die Menschen dazu auf, am 25. März zu Flashmobs in den Zentren der Städte, in denen sie leben, auf die Straße zu gehen und Feuerwerkskörper abzufeuern; Autofahrer wurden aufgefordert, zu einer bestimmten Zeit koordiniert zu hupen.
Die offizielle Regierung erkennt dieses Datum nicht an, und Veranstaltungen zu seinem Gedenken werden meist von Massenfestnahmen begleitet. Ein Antrag zur Abhaltung einer Kundgebung wurde bei der Minsker Stadtverwaltung eingereicht, aber wie erwartet, verboten die Behörden die Feier des Tages der Freiheit unter dem Vorwand des Coronavirus und „extremistischer Aufrufe“ in Telegram-Kanälen.
In den letzten Tagen vor der Aktion führte die Polizei Durchsuchungen und präventive Festnahmen von Aktivist*innen in ganz Belarus durch. Aus Angst vor jeglicher Aktivität der Bürger*innen hat die Regierung eine noch nie dagewesene Menge an militärischer Technik in Minsk zusammengezogen. Sobald die Menschen am Nachmittag auf die Straße gingen, wurde damit begonnen, jeden festzunehmen.
Für den 27. März war die erste große Protestaktion in Belarus in diesem Jahr angekündigt. Aufgrund des aktiven Auftretens der Sicherheitskräfte konnten sich die Belarus*innen jedoch nicht zu einem Massenprotest versammeln. Am Morgen wurde militärische Ausrüstung in die Stadt gebracht: Fahrzeuge, Wasserwerfer, Autos mit Stacheldraht und ausrollbare Metallzäune vom Typ „Rubezh“.
Bereits eine Stunde vor Beginn der Aktion begannen die Sicherheitskräfte, Passant*innen und Radfahrer*innen ins Visier zu nehmen. Unter den Inhaftierten befinden sich sechs belarusische Journalist*innen und ein deutscher Journalist der Deutschen Welle. Insgesamt wurden im Verlauf zweier Protesttage, dem 25. und dem 27. März etwa 500 Personen festgenommen, davon etwa 400 in Minsk.
Am Vorabend des 25. März wurde in Belarus eine regelrechte Einschüchterungskampagne gegen Aktivist*innen der Union der Pol*innen in Belarus (Związek Polaków na Białorusi / ZPB) gestartet. Festnahmen der Leitung des ZPB und Durchsuchungen in mit ihr verbundenen Einrichtungen werden im Rahmen eines Strafverfahrens wegen Aufstachelung zum ethnischen Hass durchgeführt.
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