USA fordern „sofortige und bedingungslose“ Freilassung der Journalistinnen Kazjaryna Andrejewa und Daria Tschulzowa; Menschen, die von der Polizei mit Gewalt bedroht wurden und Knochenbrüche erlitten haben, sollen mehrere Jahre hinter Gittern verbringen
8. Februar 2021 | Voice of Belarus
Lukaschenko hat seine eigene Meinungsumfrage, der Rest der Belarus*innen hat die ihrige
Bei einem Treffen zur Vorbereitung der Allbelarusischen Volksversammlung sprach Lukaschenko über die Ergebnisse einer „großen soziologischen Studie“, die letzte Woche bekannt wurde.
Ihm zufolge nahmen 10.000 Befragte an der Umfrage teil. Die Ergebnisse werden derzeit verarbeitet.
Lukaschenko versicherte, dass die soziologische Untersuchung ein hohes Maß an Objektivität aufweise, da ausländische Dienstleister an ihr beteiligt seien. Die Ergebnisse würden eine große Bedeutung für die Ausarbeitung künftiger Programme haben.
Gleichzeitig führt der Telegram-Kanal MOTOLKOhelp seine eigene soziologische Umfrage durch.Sie enthält Fragen zur aktuellen Lage im Land und zu den Perspektiven für seine Entwicklung. 88.000 Menschen haben bereits an ihr teilgenommen.
Die USA fordern „sofortige und bedingungslose“ Freilassung von Kazjaryna Andrejewa und Daria Tschulzowa
Die USA, ihre Verbündeten und Menschenrechtsorganisationen auf der ganzen Welt halten die Anschuldigungen gegen die Journalistinnen des Fernsehsenders Belsat Kazjaryna Andrejewa und Daria Tschulzowa für empörend. Dies sagt eine Erklärung der US-Botschaft in Belarus.
Am 15. November wurden Andrejewa und Tschulzowa nach der Live-Übertragung und Berichterstattung über die gewaltsame Zerstreuung friedlicher Demonstrant*innen, die sich auf dem Minkser „Platz des Wandels“ versammelt hatten, um die Erinnerung an Raman Bandarenka zu ehren, festgenommen.
Ihr Prozess beginnt am 9. Februar in Minsk.
Am späten Abend des 8. Februar wurde ebenfalls bekannt, dass die Belsat-Journalist*innen Ljubow Lunewa und Dsmitry Soltan festgenommen wurden.
Gerichte verhängen weiterhin unangemessen harte Strafen gegen Demonstrant*innen
In Zhlobin wurde der 17-jährige Wital Procharau zu zwei Jahren Umerziehungslager verurteilt. Der Jugendliche wurde der Teilnahme an „Massenunruhen“ und der „Gewalt gegen die Polizei“ beschuldigt, obwohl niemand durch seine Handlungen verletzt worden war. Im Gegenteil war er während der Festnahme geschlagen worden, aber dieser Umstand wurde nicht einmal untersucht.
Der 21-jährige Wadsim Hurman aus Maladsetschna, der vor Gericht aussagte, dass ihm nach seiner Festnahme im August auf der Polizeistation mit Vergewaltigung gedroht worden und ihm die Hose ausgezogen worden sei, wurde zu 3,5 Jahren Strafkolonie verurteilt.
7 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen, dieses Urteil wurde in Mahiljou gegen Aljaxej Melnikau verhängt. Er wurde der Vorbereitung von Massenunruhen beschuldigt, sowie des Tragens von Schusswaffen und brennbarem Sprengstoff. Der gesamte Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zuhörer*innen und Journalist*innen durften nur der Verkündung des Urteils beiwohnen, aus dem nicht hervorgeht, wessen genau der Einwohner von Mahiljou für schuldig befunden wurde.
In Hrodna wurde ein Mann für eine „nicht genehmigte Mahnwache“ verurteilt. Aber tatsächlich für einen dekorativen Kobold mit einer weiß-rot-weißen Flagge in den Händen. Er stand im Fenster der Wohnung des Einwohners von Hrodna.
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