Belarusische Fluglotsen melden Flugzeugbombe 24 Minuten bevor sie eine Bombenmeldung erhalten; Europa verspricht, Sanktionen gegen Belarus in naher Zukunft auszuweiten; Bahnrad-EM in Minsk abgesagt
27. Mai 2021 | Voice of Belarus
Belarusische Fluglotsen melden Flugzeugbombe 24 Minuten bevor sie eine Bombenmeldung erhalten
„Dossier“, ein gemeinnütziges Zentrum, analysierte zusammen mit „The Daily Beast“ und dem „Spiegel“ die Kopie eines Briefes, den ein „Hamas-Vertreter“ an den Flughafen Minsk geschickt hatte. Die Studie zeigte, dass die belarusischen Fluglotsen die Ryanair-Piloten 24 Minuten früher über die Bombe im Flugzeug informierten, als sie selbst eine Nachricht über die Bombe erhalten hatten.
Der Chef von Ryanair bezeichnete den Vorfall in Minsk in einem Brief an das Luftfahrtministerium von Belarus als „vorsätzliche und illegale Entführung.“ Außerdem sagt Michael O’Leary, dass die belarusischen Fluglotsen Ryanair nach dem Bericht über eine Bombe an Bord nicht kontaktieren wollten, obwohl der Flugzeugkommandant darum gebeten hatte. Der Generaldirektor von Ryanair nennt die Behauptungen von Beamten aus Belarus, dass das Luftfahrtministerium versucht habe, die Fluggesellschaft zu kontaktieren, eine Lüge.
Europa verspricht, Sanktionen gegen Belarus in naher Zukunft auszuweiten
Die G7-Länder verurteilten die beispiellose Aktion von Belarus, Protasewitsch zu inhaftieren, und forderten die sofortige Freilassung von Roman, anderen Journalisten und politischen Gefangenen.
Die EU verspricht, das Sanktionspaket in naher Zukunft auszuweiten. Es wird erwartet, dass die neuen Sanktionen die lukrative Kaliindustrie, petrochemische Unternehmen und den Finanzsektor von Belarus betreffen werden. Dazu hält das deutsche Außenministerium Sanktionen gegen den Gastransit durch Belarus für möglich.
Und beim nächsten Treffen des EU-Rates, das am 21. Juni stattfindet, werden die EU-Außenminister Swetlana Tichanowskaja einladen.
Bahnrad-EM in Minsk abgesagt
Die Bahnrad-Europameisterschaft, die vom 23. bis 27. Juni in Minsk stattfinden sollte, wurde abgesagt. Diese Entscheidung wurde akzeptiert auf einer Dringlichkeitssitzung des Vorstands der Europäischen Fahrradunion „im Lichte der aktuellen internationalen Situation“. Zuvor weigerten sich die Favoriten, die Nationalmannschaften Deutschlands, der Niederlande und Großbritanniens, an der Meisterschaft teilzunehmen.
Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch und Schauspielerin Angelina Jolie diskutieren über die Situation in Belarus
Das Treffen wurde von @by_culture gemeinsam mit Amnesty International organisiert.
Die Schauspielerin und UN-Botschafterin sagte, sie sei sehr beeindruckt von dem Buch „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“, das sie kürzlich gelesen hat. Sie äußerte sich auch besorgt über den Druck auf das Kinderhospiz in Hrodna, dessen Situation sie genau beobachtete.
Angelina und Swetlana sprachen auch über politische Gefangene und Möglichkeiten, sie zu unterstützen. Insbesondere erzählte Alexijewitsch die Geschichte des 17-jährigen Mikita Salatarou.