Belarus Daily | 25. Mär

Die ganze Welt feiert mit Belarus den Tag der Freiheit; 118 Diener des Regimes auf der Sanktionsliste der baltischen Staaten; EU fordert Freilassung von Mitgliedern des Bundes der Polen und aller politischen Gefangenen

25. März 2021 | Voice of Belarus
Source: TUT.BY

Unter beispiellosem Druck feiern Belarus*innen trotzdem den Tag der Freiheit

Die Belarus*innen begannen am Vorabend den Tag der Freiheit, den nationalen Feiertag, zu feiern. Um 23.34 Uhr (die Nummer des Artikels des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten, nach dem die meisten Häftlinge verurteilt wurden) gingen am 24. März in vielen Stadtteilen von Minsk Feuerwerkskörper hoch.

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Und am Morgen wurden Stadtgebäude mit Nationalflaggen geschmückt.

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Der Staat hat aus Angst vor Aktivitäten der Bürger eine beispiellose Menge an militärischer Ausrüstung in Minsk konzentriert.

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Bereits am Morgen fanden Durchsuchungen und Verhaftungen von Aktivisten im ganzen Land statt. In Babruisk wurden 4 Personen festgenommen. Das Streikkomitee „Belaruskali“ berichtet über die Verhaftung der Aktivistin Ina Haeuskaja in Salihorsk. In Homel wurden die Aktivisten Illja Mironau und Ihar Krautschanka festgenommen.

In Minsk wurde die Verhaftung von mindestens 6 Personen bekannt, darunter der Leiter der oppositionellen Jugendorganisation „Molodoj Front“ (Junge Front) Dsjanis Urbanowitsch.

Sobald die Menschen am Nachmittag auf die Straße gingen, begannen die aktiven Verhaftungen von allen. So zeigt eines der Videos, in dem Protestikone Nina Bahinskaja ein Interview gibt, die brutale Festnahme einer Fotografin.

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Am Abend erschien ein großer Stau auf der Hauptstraße von Minsk. Autofahrer hupten und Passanten gestikulierten mit Symbolen des Protests. 

In mehreren Stadtteilen von Minsk gelang es den Menschen, sich in kleinen Kolonnen zu versammeln. 

Und an der Gedenkstätte für das erste Opfer der Proteste, Alexander Taraikowski, erschienen weiß-rote Blumen.

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Nach Angaben des Innenministeriums wurden heute mehr als 200 Personen festgenommen.

Und dieser Tag endete mit zahlreichen Feuerwerken landesweit. 

Die ganze Welt feierte mit Belarus den Tag der Freiheit

Bürger aus Dutzenden von Ländern auf der ganzen Welt schlossen sich dem Tag der Freiheit an. Weiß-rot-weiße Flaggen erschienen in der Ukraine, Polen, Estland, Türkei, Kanada, Japan, in den USA und anderen Ländern. Worte der Unterstützung waren von Zehntausenden von Menschen zu hören.

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Eine der größten Feierlichkeiten fand in Vilnius statt, wo eine riesige Flagge entfaltet wurde und ein Feuerwerk donnerte. Swetlana Tichanowskaja führte die Prozession an.

MdEP entrollten auch die weiß-rot-weiße-Flagge im Parlamentsgebäude und feierten anschließend mit den Belarus*innen Belgiens den Tag der Freiheit.

Europäische Union forderte die sofortige Freilassung von Andżelika Borys, Andrzej Poczobut und aller politischen Gefangenen 

Die Europäische Union reagierte auf die Inhaftierung von Andżelika Borys und Andrzej Poczobut. Josep Borrell, der Hohe Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, sagte, dass die EU eine weitere Eskalation der Repressionen gegen das belarusische Volk beobachtet hat, einschließlich organisierter Kampagnen zur Schikanierung von Menschenrechtler*innen, Journalist*innen und der Zivilgesellschaft in Belarus. „Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass auch der Bund der Polen*innen in Belarus das Ziel dieser Politik geworden ist“, sagte Borrell.

 Andżelika Borys, die Vorsitzende einer nicht eingetragenen öffentlichen Organisation „Bund der Polen in Belarus“ (Związek Polaków na Białorusi), wurde festgenommen und zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren gegen sie, ihr drohen bis zu 12 Jahre Gefängnis.

Zuvor, am 10. März, wurde ein solches Verfahren gegen die Veranstaltung in der nach Romuald Traugutt benannten polnischen sozialen Pfadfinderschule in Brest eingeleitet.

Am Donnerstag, dem 25. März, durchsuchte die Polizei in Hrodna die Wohnung des Journalisten und eines der Vorsitzenden des Bundes der Polen in Belarus, Andrzej Poczobut, sowie die Redaktion der Zeitung „Głos znad Niemna“ und die Zeitschrift „Magazyn Polski“, die von der Organisation herausgegeben wird.

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Baltische Staaten veröffentlichen neue Sanktionsliste: 118 Namen belarusischer Sicherheitsbeamter 

Der lettische Außenminister Edgars Rinkēvičs hat beschlossen, 118 belarusischen Bürger*innen die Einreise nach Lettland auf unbestimmte Zeit zu verbieten. Die Entscheidung wurde mit den Außenministerien von Estland und Litauen abgestimmt.

Das Einreiseverbot gilt für Mitarbeiter der Innen- und Justizbehörden sowie der regionalen Verwaltungen.

Alina Kosjantschyk wurde auf die Sanktionsliste gesetzt; sie war als Staatsanwältin in einer Reihe von „politischen“ Fällen tätig.
Source: t.me/radiosvaboda