Belarus Daily | 21. Apr

Parlamentarische Versammlung des Europarats und der US-Kongress verabschieden Resolutionen zur Unterstützung des belarusischen Volkes, Putin dagegen unterstützt offen Lukaschenkos Regime; Imaguru, der wichtigste Start-up-Hub von Belarus auf Druck des Regimes geschlossen; ehemalige Kupalauski-Schauspieler führen ein Stück über einen vom System verdorbenen Mann auf

21. April 2021 | Voice of Belarus
Entführte Menschen“ – das Fotoprojekt von Alyaxandra Pilipovich-Sushchyts über politische Gefangene. Die Fotografin wählte 13 Familien aus, die sich bereit erklärten, ein Familienfoto zu machen, als ob ihr geliebter Mensch noch da und nicht im Gefängnis wäre. Aber es gibt bereits mehr als 500 solcher Familien. Das Foto zeigt die Familie der politischen Gefangenen Tazzjana und Dsmitry Kaneuski.
Source: NN.BY

Parlamentarische Versammlung des Europarates hat Resolutionen zu Belarus verabschiedet

Die Parlamentarische Versammlung des Europarats verabschiedete zwei Resolutionen zu Belarus: Sie forderte die belarusischen Behörden auf, einen breiten nationalen Dialog einzuleiten, in diesem Jahr neue Präsidentschaftswahlen abzuhalten und zahlreiche Fälle von Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen.

Source: TUT.BY

Der US-Kongress verabschiedete Resolution zur Unterstützung des Volkes von Belarus

Das US-Repräsentantenhaus hat die Resolution 124 verabschiedet, die das Ergebnis der Wahlen vom 9. August 2020 nicht anerkennt. Der Koordinierungsrat wird als legitimes Gremium anerkannt, das an Verhandlungen über eine friedliche Machtübergabe teilnimmt. Die Resolution fordert auch die Freilassung aller politischen Gefangenen und ruft zu gemeinsamen Sanktionen durch die USA, die EU und ihre Partner auf.

Putin kommentiert versuchten „Staatsstreich“ in Belarus und „Attentat“ auf Lukaschenko

In einer Rede vor der russischen Föderationsversammlung sagte er: „Selbst solche ungeheuerlichen Aktionen werden vom sogenannten kollektiven Westen nicht verurteilt. Niemand scheint das zu bemerken – jeder tut so, als wäre nichts geschehen. Hören Sie, man kann den Präsidenten Janukowitsch in der Ukraine oder Maduro in Venezuela so betrachten, wie man möchte. Man kann die Politik des Präsidenten von Belarus so betrachten, wie man möchte, aber einen Putsch und politische Attentaten auf hohe Beamte zu organisieren, das ist zu viel. Alle Grenzen wurden überschritten.“

Er bemerkte auch in Bezug auf den Westen: „Die Organisatoren jeder Provokation gegen Russland werden es so bereuen, wie sie schon lange nichts mehr bereut haben.“

Auf Druck des Regimes wird Imaguru, der wichtigste Start-up-Hub von Belarus, geschlossen

Darüber schrieb Mike Butcher, Chefredakteur der Technologie-Business-Publikationen TechCrunch Als Grund für die Schließung nennt man die politische Haltung von Tazzjana Marynitsch, der Geschäftsführerin von Imaguru: Sie ist Mitglied des Koordinierungsrates der belarusischen Opposition.

Imaguru wurde 2013 in Minsk eröffnet und entwickelte sich schnell zu einer beliebten Plattform für die belarusische Start-up-Community. Einer der „Sprösslinge“ von Imaguru ist das Startup MSQRD, eine App zur Bildbearbeitung, die 2016 von Facebook aufgekauft wurde.

Man kann Imaguru unterstützen, indem man sein Merchandise kauft oder die internationale englischsprachige Startup-Konferenz Venture Day Minsk besucht.

Tazzjana Marynitsch.
Source: t.me/kyky_org

Ehemalige Kuplauski-Schauspieler, die aus Protests das Theater verließen, zeigen ein Stück über einen vom System verdorbenen Mann

Ehemalige Schauspieler des Kupalauski-Theaters führten das Stück „Woyzeck“ nach dem berühmten Drama des deutschen Schriftstellers Georg Büchner auf.

Der Regisseur Raman Padaljaka beschrieb das Theaterstück wie folgt: „Dies ist die Geschichte eines einfachen kleinen Mannes, der nicht als Mörder geboren wurde, sondern als braves Kind aufwuchs. Aber das System schleicht sich an ihn heran und zerstört brutal das Beste, was in seiner Seele war.“

Source: t.me/kyky_org

„Mein Sohn starb vor den Augen der Polizisten und sie haben es mit einem Handy gefilmt“ – Mutter des verstorbenen Aljaxandr Wichor macht sich mit den Fallmaterialien vertraut

Die Mutter des Einwohners von Homel, Aljaksandr Vichor, der im August letzten Jahres starb, nachdem er von der Polizei festgenommen worden war, machte sich mit den Materialien der Untersuchung des Todes ihres Sohnes vertraut. Die Frau sah sich unter anderem das Video an, das die Polizei aufnahm: „Das ist das schrecklichste Video, das ich in meinem Leben gesehen habe – zu sehen, wie dein eigener Sohn stirbt. Er saß mit Handschellen gefesselt auf dem Betonboden, er hatte einen Krampfanfall… Seine Augen waren wie die eines Welpen… Er sah die Polizisten an und dachte, dass ihm die Menschen um ihn herum helfen würden. Dann lag er in Krämpfen auf dem Boden, während sie ihn filmten und das Geschehen mit spöttischen Kommentaren begleiteten.“

Source: t.me/kyky_org