KGB verhaftet Fjaduta, Kastusjou und Sjankowitsch; Belarus beschuldigt Polen der Verletzung der Luftgrenzen; Polen bestreitet alles; deutscher Partner von „Grodno Azot“ kauft keine Produkte des Unternehmens mehr
13. April 2021 | Voice of Belarus
KGB kündigt Verhaftung von Fjaduta, Kastusjou und Sjankowitsch an
Der Parteivorsitzende der Belarusischen Volksfront (BVF) Ryhor Kastusjou wurde vom KGB im Rahmen des Strafverfahrens nach Artikel 342 des Strafgesetzbuches „Organisation und Vorbereitung von Handlungen, die die öffentliche Ordnung grob verletzen“ festgenommen. Das Haus von Dsmitry Antontschyk, Kastusjous Schwiegersohn, wurde durchsucht.
Heute ist auch bekannt geworden, dass der politische Analyst Aljaxandr Fjaduta, der gestern in Moskau verschwunden ist, vom belarusischen KGB festgenommen wurde. Offenbar wurde er von Moskau aus an die belarusischen Spezialdienste übergeben.
Der amerikanische Anwalt, ehemaliger Abgeordneter und Mitglied der BVF-Partei, Juras Sjankowitsch, wurde von Unbekannten in Moskau entführt. Jetzt befindet er sich in der Untersuchungshaftanstalt des KGB.
Nach Angaben seiner Frau ging der Anwalt auf eine Geschäftsreise, wurde aber am 11. April in Moskau festgenommen, tatsächlich aus seinem Hotel entführt.
Sjankowitsch hat zwei Staatsbürgerschaften – die belarusische und die amerikanische. Juras Sjankowitsch besucht oft Belarus. Am 9. August 2020 nahm er an einem Protest in Mjadsel teil, für den er später zu zehn Tagen Haft wegen Ordnungswidrigkeit verurteilt wurde. Während seiner Haftstrafe trat er in einen Hungerstreik.
Die belarusischen Behörden behaupten, Polen habe die Luftgrenze verletzt, Polen bestreitet alles
Das Verteidigungsministerium von Belarus behauptet, dass ein unbekanntes Flugzeug von Polen aus die Staatsgrenze von Belarus verletzt hat. Es geschah am 12. April 2021 um 20:45 Uhr. Das Objekt kehrte dann auf polnisches Territorium zurück.
Polen versichert, dass seine Militärflugzeuge zu dieser Zeit keine Flüge in der Nähe der belarusischen Grenze durchgeführt haben.
Gesundheitsministerium verbietet Nivea in Belarus
Sanitätsdienste haben Verstöße in den Dokumenten zur Bestätigung der Qualität und Sicherheit der kosmetischen Markenprodukte, Nichteinhaltung des Verfallsdatums und Probleme bei der Kennzeichnung festgestellt.
Im Januar weigerte sich Nivea als erstes, die Hockey-Weltmeisterschaft 2021, die in Belarus stattfinden sollte, zu sponsern. Eine ähnliche Entscheidung traf Skoda kurz darauf, woraufhin es zu Problemen kam: Seit dem 11. März 2021 ist der Verkauf der Rapid-Modelle dieser Marke im Land gestoppt.
Schwimmerin Herasimenia verkauft bei Online-Auktion ihre Goldmedaille, um Demonstranten zu helfen
Die Schwimmerin Aleksandra Herasimenia verkauft ihre Goldmedaille, die sie 2012 bei den Weltmeisterschaften gewonnen hatte, in einer Online-Auktion. Diese Goldmedaille wurde für 16,1 Tausend Dollar gekauft. Die Schwimmerin wird das Geld an den Solidaritätsfonds belarusischer Athleten überweisen.
Letzte Woche leiteten die Behörden ein Strafverfahren gegen Aleksandra Herasimenia ein.
Deutscher Partner von „Grodno Azot“ beschließt, auf Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zu verzichten
Die deutsche Firma Helm AG, ein Abnehmer von 10% der Jahresproduktion von „Grodno Azot“, beschloss, auf die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zu verzichten, nachdem sie eine Mitteilung über die Verletzung der Rechte der Mitarbeiter des Unternehmens erhalten hatte, berichtet das Streikkomitee von „Grodno Azot“.
Theaterstück von Alexiewitsch abgesagt
Im Republikanischen Theater der Belarusischen Dramaturgie wurde die Aufführung „Tschernobyl-Gebet“ nach dem Werk der Nobelpreisträgerin Swetlana Alexiewitsch ohne Erklärung durch eine andere ersetzt. Dieses Stück sollte am 26. April, zum 35. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl, aufgeführt werden.